Christine Förster, Leiterin der Öffentlichkeitsarbeit, beantwortet Fragen rund um das Engagement der Stiftung Eben-Ezer für Flüchtlinge.
Sie sind mit Ihrer Organisation Partner oder Unterstützer in der Initiative ANKOMMEN IN LIPPE, warum?
Weil wir uns als diakonisches Unternehmen in der Verantwortung für ein gelingendes Zusammenleben in unserer Region sehen. Wir arbeiten für eine inklusive Gesellschaft, die Menschen mit Unterstützungsbedarf in ihre Mitte nimmt. Menschen, die auf der Flucht nach Lippe gekommen sind, benötigen diese Unterstützung temporär.
Wie sieht das Engagement Ihrer Organisation für Geflüchtete konkret aus?
Eben-Ezer hat mit Angeboten reagiert: Wir haben Gruppen für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge eröffnet und hier eng mit dem Jugendamt zusammen gearbeitet. Derzeit kümmert sich Eben-Ezer in Bad Salzuflen und in Lemgo um insgesamt 34 minderjährige Asylsuchende, 16 in Bad Salzuflen und neun bei Neu Eben-Ezer in Lemgo. Bei neun weiteren Jugendlichen begleitet die Stiftung deren betreuung in Familien. Das Berufskolleg Eben-Ezer hat eine Woche mit Angeboten für Flüchtlinge in zwei Erst-Unterkünften sowie Spendensammlungen organisiert. In der Wäscherei der Stiftung arbeitet eine junge Frau aus Eritrea und hat auf dem Gelände von Neu Eben-Ezer eine Wohnung.
Was sind aus Ihrer Sicht die größten Herausforderungen bei der Integration der neu Zugewanderten?
Die Überwindung von Vorurteilen und das genaue, lösungsorientierte Hinsehen, was möglich ist und bei Problemen im Zusammenleben.
Wo liegen ihrer Meinung nach die Chancen durch Zuwanderung für Lippe?
Sich zu öffnen und sich darüber klar zu werden, dass globale Krisen sich örtlich niederschlagen und solidarisches Handeln im konkreten Alltag aller erfordern.
Kennen Sie ein gutes Beispiel für gelungene Integrationsarbeit?
Wir machen in Eben-Ezer gute Erfahrungen mit den jungen Flüchtlingen, die sich selbstverständlich bei Stiftungsanlässen engagieren und Bewohnerinnen und Bewohner Eben-Ezers unterstützen. Das Zusammenleben auch mit behinderten Menschen auf dem Gelände von Neu Eben-Ezer gestaltet sich reibungslos.
Wir bereiten mit der Stadt Lemgo, der Hochschule OWL und der Lebenshilfe Lemgo das inklusive Stadtfest Lemgo vor, dabei engagiert sich auch die Flüchtlingshilfe Lemgo.
Gibt es lippische Besonderheiten bei der Integration zu beachten?
Für Lemgo kann man vielleicht sagen, dass die Stadt und das Umfeld sich überdurchschnittlich offen engagieren.